Preisträger 2001
    Eduardo Arroyo
 
    
Der Spanier Eduardo Arroyo, Jahrgang 1937, gilt als einer der profiliertesten Vertreter des "Figurativen Realismus" in der internationalen Kunstzene. Das Panorama seines künstlerischen Schaffens reicht von der bildenen Kunst über das Bühnenbild bis zur Literatur, dokumentiert in zahlreichen One-man-shows, umfassenden Ausstellungen (Biennale Venedig, Dokumenta) und Retrospektiven (Guggenheim Museum, New York, Centre Pompidou, Paris, Museo Espanol de Arte Contemporáneo, Madrid). Im Februar 1998 wird sein Oeuvre mit einer weiteren Gesamtschau im Centro de Arte Reina Sofia geehrt.
In den sechziger Jahren, zu Beginn seiner Karriere, setzte sich Arroyo für eine kritische und politische Funktion der Kunst ein und irritierte mit spektakulären, ironisierenden Polemiken gegen den damaligen Protagonisten einer "L'art pour L'art" Position der Kunst. Er leistete Widerstand gegen das Franco Regime, der ihm Jahre des Pariser Exils einbrachte und erst nach dem Tod des Diktators eine Rückkehr in die Heimat ermöglichte. Neben seinem Interesse für die Themen Großstadt, Fremdheit und Exil beschäftigt sich Arroyo, der als Boxenthusiast Dokumente und künstlerische Zeugisse über den Boxsport sammelt, auch mit diesem Sujet. Den Mythos des Boxers als tragischer Held hat er vielfach bildnerisch und literarisch formuliert. Er schuf Bilderzyklen, schrieb eine Biografie über den Cocteaufreund und 20er Jahre Boxstar "Panama- El Brown" und verfasste das Bühnenstück "Bantam". Aus der Begegnung mit Karl Michael Grüber entstand bis heute eine fruchtbare Zusammenarbeit. Arroyo beteiligte sich als Bühnenbildner an den viel beachteten Inzenierungen des Regisseurs (u.a. Off limits, Wozzek, Dickicht der Städte, Faust, Antikenprojekt: die Backchen) für bedeutende Häuser in Europa (Schaubühne, Berlin; Piccolo Theatro, Mailand; Pariser Oper; Salzburger Festspiele 1998/99).
    Kurzbiographie
 
    
     
     
     
     
    1937 in Madrid geboren
    1958 Umzug nach Paris
    1983 erhält den Preis „Grand Prix de la Peinture“ in Spanien
    
    
Ausstellungen
    2001 Kunstpreis der Heitland Foundation, Celle
    1998 Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofiá
    1996 Museo de Belles Artes, Bilbao
    1995 Venice Biennial
    1994 Neuerwerbungen und alte Schätze, Galerie Eva Poll, Berlin
    1993 Zeichnungen und so weiter, Galerie Eva Poll, Berlin
    1991 Galerie Art Aurora, Zürich
    1987 Eduardo Arroyo – Theater, Boxen, Figuration, Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Dortmund
    1984 Guggenheim Museum, New York
    1982 Centre Georges Pompidou, Paris
    1977 Galerie Meaght, Barcelona
    1975 Europäische Maler der siebziger Jahre, Los Angeles County Museum of Art
    1969 Winston Churchill Peintre, Bruxelles
    1967 Miró refait ou les melheurs de la coexistence, Galerie Il Fante de Spade, Rome
    1963 Galerie Biosca, Madrid
    1961 Galerie Claude Lévin, Paris
    1960 Salon de la Jeune Peinture, Museum of Modern Art, Paris