Heitland Foundation


Preisträger 2013


Christian Jankowski


Den Kunstpreis der Heitland Foundation in Celle erhält dieses Jahr der im Jahre 1968 in Göttingen geborene Künstler Christian Jankowski. Christian Jankowski hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht mit Performances und Video-Produktionen, die einen ironischen Blick auf den gesamten Kunstbetrieb – und nicht nur auf diesen - geworfen haben. Dabei lässt er häufig Personen in ihrem eigentlichen Berufsfeld agieren, die dann unwissend Teil einer fast absurd zu nennenden Kunstaktion werden. Als Beitrag zur Biennale in Venedig rief er so in Italien bekannte Fernseh-Wahrsagerinnen an und befragte sie nach dem Erfolg seines künstlerischen Beitrags für die Ausstellung. Egal wie die Antworten ausfielen, diese in einer deutsch-italienischen Mischsprache entstandene Produktion entzückte die Italiener und machte den Künstler bekannt. Eine seiner bemerkenswertesten Arbeiten ist das Video „Casting Jesus“. Jankowski ließ 13 Schauspieler vor einer Jury auftreten, die aus einem Monsignore, einem Kunstkritiker des „Osservatore Romano“ und dem Filmkritiker der italienischen Bischofskonferenz gebildet wurde. Es ging darum, den besten Jesus-Darsteller zu finden. Alle Beteiligten glaubten an das, was sie taten, und heraus kam eine ironisch-absurde Vorstellung der Kirche über Jesus Christus. Christian Jankowskis Werke zwingen uns zum Nachdenken über die Menschen und die Nichtigkeit ihres Handelns, über den versteckten Humor in alltäglichen Situationen und über unserer aller Unzulänglichkeiten. Der Kunstpreis der Heitland Foundation, der alle zwei Jahre vergeben wird, ist an seiner 26. Edition angekommen. Mit dem Preisgeld in Höhe von 20.000 EUR ist dieser Preis einer der am höchsten dotierten, privat gestifteten Kunstpreise in Deutschland.


Kurzbiographie


1996: Galerie Martin Klosterfelde, Berlin, Mein Leben als Taube (auch 1998, 2002, 2004, 2008) 1995: 46. Biennale Venedig, Identità e alterità – Identity and Alterity, figures of the body 1895–1995 1997: 4. Biennale für zeitgenössische Kunst Lyon 1998: Portikus, Frankfurt am Main, Mein erstes Buch 1999: Kölnischer Kunstverein, Köln, Telemistica; Museum Fridericianum, Kassel, Change is good 2001: 2. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, Berlin; Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach, Futureland 2002: Künstlerhaus Bethanien, Berlin, Christian Jankowski, Sean Snyder 2003: Museum für Gegenwartskunst, Dramensatz; Centro d’Arte Contemporanea, Bellinzona; Kunstverein Göttingen, Künstliche Intelligenz 2004: Kunstmuseum Bonn, Karaoke-Bar; Hamburger Kunsthalle, Sommerfrische – Künstlervideos mit Espri 2005: Centro Galego de Arte Contemporánea, Santiago de Compostela, Oops! … I did it again (auch Des Moines Art Center, Iowa City) 2006: Museum der bildenden Künste, Leipzig, 40jahrevideokunst.de – Videokunst in Deutschland von 1963 bis heute; (auch Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Kunsthalle Bremen; K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; ZKM – Zentrum für Kunst- und Medientechnologie, Karlsruhe) 2007-2008: "What i still have to take care of", the Neons Project, Genf 2007: Michele Maccarone, New York, SUPER CLASSICAL; Filmakademie Baden-Württemberg, Ludwigsburg, Horror 2008: Kunstmuseum Stuttgart, Kunstmarkt TV; Museum of Contemporary Photography, Chicago (USA), This Land Is Your Land